Review - Konzertbericht - Genre
ALTERNATIVE POP - JOACHIM WITT
Joachims Witts letzte
Tour
Mit Fels in der Brandung, seinem neuen Album ging Joachim Witt
auf große Tour und gleichzeitig verkündete der Sänger seinen
Abschied aus dem Tour-Geschäft. So war es dann am 19. April
2024 so weit. In Leipzig im Felsenkeller endete seine Tour mit
einem, wie ich finde, dem Anlass sehr würdigen Konzert. Leipzig
zeigte sich zwar regnerisch am letzten Freitag, doch es waren
viele Fans gekommen, um Joachim Witt auf seinem
Abschlusskonzert noch einmal live zu erleben. Interessant war
es für mich zu sehen, dass man sehr deutlich erkennen konnte,
dass der Altersunterschied der Fans irgendwo ab mittleres Alter
aufwärts gegenüber dem jüngeren Publikum lag.
Einmal mehr ein Beweis dafür, wie sehr Joachim Witts Musik eine
ganze Generation geprägt hat und ein Schaffenswerk sich in die
Herzen der Menschen widerspiegeln kann. Der Felsenkeller füllte
sich zunehmend und es herrschte gute Stimmung im Saal. Das
Interesse war schon vor dem Konzert so enorm gewesen, sodass
das Konzert in eine größere Location verlegt werden musste.
JANOSCH MOLDAU im Solo
Act
Denn Auftakte machte alsbald der
Solomusiker Janosch Moldau, wobei er sich sehr gut inszeniert,
präsentierte und gekonnt musizierte. Janosch versteht es wie
kein anderer Elektropopmusiker, seine Musik den Zuhörern mit
emotionalen Moves und aussagekräftiger Gestik und Mimik
näherzubringen. Überzeugen konnte auch der Gesang, den er immer
wieder in seinen Liedern mit der Gitarre in verschiedensten
Haltungen emotional untermauerte.
Im Anschluss an seinem Auftritt stand Rockmusik auf dem
Programm!
SERAINA TELLI rockt!
So
wurde fix umgebaut und dann knallte es auch schon und die Bühne
wackelte förmlich, denn Seraina samt Band legten gehörige mit
Bass und Gitarrensound los, begleitet dabei von fetzigem
Schlagzeug, Sound. Die Schweizerin Seraina Telli und
ihre Band sind bekannt für provokante Songs, die auch mal die
eine oder andere Alltagssituation auf die Textschippe nehmen
können. Am Erscheinungsbild ließ sich schon ableiten, was den
Saal gleich rocken wird. Weißer Hosenanzug, grün und blaue
Haare, ein Equipment wie etwa die Gitarre mit
Wildkatzenfellkunstbezug, mit grasgrünem Gitarrengurt
komponiert. Einfach perfekt und passend zum frechen Still der
Frontfrau Seraina.
In mehreren Songs konnte die Band an dem Abend überzeugen und
schaffte einen perfekten Übergang zu Joachim Witts Auftritt,
der dann als Nächstes folgte.
Herr WITT
auf die Bühne bitte!
Ein Raunen im Saal und jeder
wartete nun auf den Joachim und dann war er plötzlich da. Mit
dem Song „Propaganda“ starte er sein Konzert und man konnte ihm
die Freude förmlich ansehen und das übertrug sich auch auf alle
im Saal. Er begrüßte im Anschluss nach dem Song unter lautem
Jubel symbolisch Leipzig und jeder im Saal war jetzt euphorisch
aufgedreht. Was folgte, waren verschiedene Songs aus dem
aktuellen Album „Der Fels in der Brandung“, und je länger das
Konzert dauerte, war es mir tatsächlich so, als sei Joachim
Witt eben dieser Fels.Frisch und voller Kraft brachte er Song
für Song zu Gehör, dabei immer nah am Publikum und mit lockeren
Sprüchen auf den Lippen, dass es eine Freude war, ihm zuzusehen
und zuhören.
Joachim war eben dieser Fels in der Brandung an dem Abend, der
jedem Mut und Zuversicht vermittelte und auch mit seinem
Auftreten gekonnt meisterte. Ab der Mitte des Konzerts kam dann der
berühmte Barhocker zum Einsatz, war doch schon eine Stunde
vergangen und eine bequemere Haltung musste her. Ein Joachim
Witt Konzert wäre jetzt aber keines, wenn nicht die alten Songs
zugehöre, kämen und so war es dann auch. Den Hocker hinter sich
herziehend sprang er irgendwann plötzlich auf und witzelte in
gebückter Haltung: So, jetzt könnt ihr Fotos machen.
Fantastisch! Genau diese Art machte ihn so sympathisch an
diesem Abend beim Publikum, denn zwischen den Songs nahm er
auch mal das Alter auf die Schippe, um zu sagen: He, lasst euch
einfach nicht unterkriegen.Ab jetzt wurde es episch und
ehrlich, mir fällt dazu nichts anderes ein, wie man es
beschrieben könnte. Die Musik hörte aufzuspielen und Joachim
sang ohne musikalische Begleitung. An der Umgehungsstraße. Kurz
vor den Mauern unserer Stadt steht eine Nervenklinik, wie sie
noch keiner gesehen hat. Was dann folgte, war unglaublich, ein
ausverkaufter Saal sang, so laut man es sich nicht vorstellen
kann, im Chor die Songtextzeilen weiter:
Hey, hey, hey ich war der
Goldene Reiter, Hey, hey, hey ich bin ein Kind dieser Stadt,
Hey, hey, hey ich war so hoch auf der Leiter,
Doch dann fiel ich ab, ja dann fiel ich ab
Minuten lang ging das so und ein sichtlich gerührter Joachim
Witt musste sich richtig bemühen, überhaupt in den Chor des
Publikums einstimmen zu können, um den Hauptpart wieder zu
übernehmen.
DIE ZUGABE
UND DAS FAZIT
Es folgten noch einige der alten
Songs wie "Tri Tra Trullala (Herbergsvater)" und "Die Flut" in
einer Zugabe und unter vielen weiblichen Rufen Joooachim, wir
lieben dich, war dann das letzte Konzert zu Ende. Wahrlich
hinter lies dieses Konzertes an dem Abend ein erhebendes Gefühl
dabei gewesen zu sein, gepaart mit einem sichtlich emotional
berührten Publikum. Es ging aber auch den Künstlern
nicht anders und so ende Joachim Witt mit einer Danksagung in
Leipzig. Stellvertretend für die gesamte Tour dankte er seinem
Publikum, den Mitwirkenden vor und hinter der Bühne. Joachim
bedankte sich auch herzlich bei allen Besuchern seiner Tour und
war gerührt, das so viele gekommen waren, um ihn bei seiner
letzten Tour zu unterstützen. Es
fanden Umarmungen auf der Bühne statt unter allen Mitwirkenden
mit mitreißendem Jubel und Beifall war es nun wirklich
vorbei.
Das Konzert hat mich mit einem sehr wertvollen Gefühl
zurückgelassen und dem Wissen noch einmal dabei gewesen zu
sein.
>> Die Bands <<
Alle Fotos der Bands findet
Ihr
übrigens in der
BANDFOTOGALERIE
UNTER DEM
JEWEILIGEN BANDNAMEN.
Ich wünsche Euch viel
Spaß!
Joachim Wtt Der Fels in der Barndung
Set- Liste 19.04.2024 - Konzert Leipzig
Felsenkeller
„Propaganda“ • „Weg ins Licht“ • „Es regnet in mir“ • „Hörst du
mich“ • „Signale“ • „Ohne dich“ • „Geh deinen Weg“ • „Bäume“ •
„Fels in der Brandung“ • „Mein Herz“ • „Revolution“ •
„Königreich“ • „Schwör mir“ • „Die Erde brennt“ • „Träume im
Gegenwind“ • „Ich hab dich nie vergessen“ • „Die Flut“ ••• „Der
Goldene Reiter“ • „Herbergsvater“
Redaktion & Artikel M.Wernicke
BlackS Photography
Artikel Redaktion M.Wernicke - Fotograf M.Wernicke BlackS Photography - Alle Fotos in diesem Artikel © BlackS Photography M.Wernicke